Fichtenberg (Druckversion)

Pflanzaktion mit „Natur nah dran“

Pflanzaktion mit „Natur nah dran“ – Workshop in Steinheim am Albuch

 

Ein Mitarbeiter des Bauhofs Fichtenberg und Teilnehmer aus sieben weiteren „Natur nah dran“-Kommunen haben am Dienstag, 20. September 2022, mehrere Flächen in Steinheim am Albuch mit Wildpflanzen bestückt. Damit startet die Bepflanzung von kommunalen Flächen, die die Gemeinde Fichtenberg im Rahmen des NABU-Förderprojektes „Natur nah dran“ zu wertvollen Lebensräumen für Pelzbienen, Schwalbenschwänze und Stieglitze umgestaltet. Die Teilnehmenden erhielten praxisnahe Tipps, die in den kommenden Wochen auch auf den Flächen der Gemeinde Fichtenberg umgesetzt werden. Insgesamt gestaltet der Bauhof in Fichtenberg öffentliche Grünflächen an 4 Standorten (in der Bahnhofstraße, Dappachstraße und Rathausstraße).

 

Der Boden, auf dem Wildpflanzen gedeihen

Unter praktischer Anleitung des Naturgartenplaners Dr. Reinhard Witt lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Besonderheiten bei der Anlage von Wildblumenwiesen kennen und erhielten Tipps zum Setzen von Wildpflanzen. Witt erläuterte auch, wie wichtig die sorgfältige Vorbereitung des Untergrunds ist. Dieser sollte für das Gedeihen der Wildpflanzen möglichst mager sein und keine Samen oder Wurzelstücke weniger erwünschter Pflanzen enthalten, weshalb auch Schotter und sauberer Kompost eingearbeitet wurden.

 

Der Naturgartenplaner betonte, dass die Flächen nicht mit den Schottergärten zu verwechseln seien, die das Land verboten hat: Zwar kommt in einige „Natur nah dran“-Flächen ebenfalls grobes Material, aber auch ein Feinanteil mit verschiedenen Korngrößen, ergänzt durch Grünschnittkompost. So können Wildpflanzen und -stauden gedeihen, die in einem Schottergarten kaum eine Überlebenschance hätten.

 

Wildpflanzen sind besser für Klimawandel gewappnet als Rasen

Kommunen, die Flächen mit Wildpflanzen anlegen, bereiten sich damit auch besser auf den Klimawandel vor. NABU-Projektleiter Martin Klatt berichtet von den Erfahrungen, die „Natur nah dran“-Kommunen“ im zurückliegenden Hitzesommer gesammelt haben:

„Dort hat sich gezeigt, dass die naturnahen Flächen deutlich besser mit wochenlanger Hitze und Trockenheit klarkamen, als zum Beispiel Rasenflächen. Und das oft sogar ganz ohne Gießen, was den Bauhöfen Zeit und Geld spart. Wildblumen und -stauden haben nämlich häufig deutlich längere Wurzeln, mit denen sie auch tiefer liegende Wasserschichten noch erreichen. ‚Natur nah dran‘-Flächen reparieren sich außerdem gewissermaßen selbst. Denn hier wachsen viele verschiedene Pflanzenarten. Selbst wenn einige davon hitzebedingt ausfallen, füllen andere die entstandenen Lücken.“

 

Fichtenberg ist eine von 15 Städten und Gemeinden, die sich für 2022 erfolgreich um eine Teilnahme an „Natur nah dran“ beworben hatten. In der Fördersumme sind unter anderem Workshops für kommunale Bedienstete enthalten. Die Umgestaltung der Flächen ist Teil eines solchen Trainings.

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