Fichtenberg (Druckversion)

II. Sicherheitssymposium in Finnland

„Jugend in einer europäischen Wertegesellschaft: eine Herausforderung für eine gemeinsame Sicherheit“- II. Deutsch–Finnisches Seminar findet in Finnland seine Fortsetzung

„Machen wir gemeinsam einen Sprung nach vorne!“

„Jugend in einer europäischen Wertegesellschaft: eine Herausforderung für eine gemeinsame Sicherheit“ war das Thema des II. Sicherheitsseminars in Liminka/ Finnland. Vertreter aus Politik, Verwaltung, Polizei, Brand- und Katastrophenschutz, Wissenschaft und Pädagogik diskutierten vom 12. – 13. Mai 2011 Möglichkeiten und Wege einer gemeinsamen pädagogischen Sicherheitsarbeit. Anlass zum Nachdenken waren die Amokläufe in den Schulen Jokela, Kauhajoki, Erfurt und Winnenden. Die Seminarergebnisse sollen in eine deutsch – finnische Charta: „Sicherheitskultur in Europa“ einfließen.

Der Direktor der Zentralen Ausbildungsbehörde Kari Juntunen eröffnete in der Aula der Sicherheitsschule in Liminka/Finnland das Seminar vor ca. 60 Gästen, darunter eine 10köpfige deutsche Delegation aus dem Landkreis Schwäbisch Hall. Er überraschte mit der Feststellung, dass Finnland durch die Weiterentwicklung seiner Sicherheitskultur bis zum Jahr 2015 zum sichersten Land Europas werden solle. Sein Fazit: Machen wir gemeinsam einen Sprung nach vorne!

Unter der Delegationsleitung von Bürgermeister Roland Miola aus Fichtenberg waren der Erste Landesbeamten Michael Knaus, der Leitende Polizeidirektor Günther Freisleben, Polizeioberrat Wolfgang Knecht, Polizeihauptkommissar Ulrich Ostermann, Amtsrat Harald Fritz, Kreisbrandmeister Jürgen Mors, Oberstudiendirektor Frithjof Stephan, Studiendirektor a.D. Volker Lauer und Hauptamtsleiterin Stefanie Dietz nach Finnland gefahren.

Von finnischer Seite nahmen an diesem insgesamt hochkarätig besetzten Seminar Minister Tapani Tölli, der Inspekteur der finnischen Polizei Mikko Paatero, der Polizeipsychologe Lasse Nurmi und die Psychologin und Traumatherapeutin Soili Poijula teil.

Der Themenbogen spannte sich von der inneren Sicherheit über die Zusammenarbeit zwischen Behörden und dem privaten Sektor, vom Krisenmanagement an Schulen und das Zugunglück in Schrozberg bis zum Leader – Projekt und dem Naturpark Schwäbisch – Fränkischer Wald. Dabei knüpfte Bürgermeister Miola an die Worte von Mikko Paatero an: „Lebensqualität schafft Sicherheit - Sicherheit ist Lebensqualität“. Zu den so dargestellten Umweltfaktoren für die Lebensqualität zählt auch die Limes-Region und der Naturpark Schwäbisch Fränkischer Wald, zu denen die Zuschussvoraussetzungen aufgezeigt wurden.

Der zweite Tag des Seminars stand unter dem Eindruck der polizeilich – pädagogisch – psychologischen Auf- und Nachbereitung der schrecklichen Ereignisse von Amokläufen an Schulen, wie zuletzt 2008 in Kauhajoki, Finnland, und 2009 in Winnenden sowie Hilfestellung und Nachbetreuung bei traumatischen Ereignissen. Themen wie die Bedrohung an Schulen, Empfehlungen aus dem Expertenkreis Amok, Gewaltprävention und die Opferbetreuung durch Seelsorger und Ehrenamtliche wurden aufgearbeitet.

Die deutsche Delegation war am Nachmittag zu Gast in der Polizeidirektion Oulu bei Polizeidirektor Erkki Wäre, wo in einer angeregten Aussprache die Aufgaben der finnischen und deutschen Polizei diskutiert und die Alarmierungszentrale für Nordfinnland besucht wurde. Am Rande ergab sich die Gelegenheit, die finnische Kultur, Landschaft und Gastfreundschaft kennenlernen zu dürfen.

Die Ergebnisse dieses II. Sicherheitsseminars werden wieder in einem Buch zusammengefasst. Die Publikation „1. Deutsch Finnisches Seminar: Sicherheit: Schule und Jugend“ mit ISBN-Nummer ist in der Deutschen Nationalbibliothek / Leipzig niedergelegt und kann dort eingesehen werden.

„Wir haben weitere Freunde in Finnland, Oulu und Liminka gefunden!“ In seinen Schlussworten dankte Bürgermeister Roland Miola auch im Namen aller Teilnehmer der deutschen Delegation den Verantwortlichen und Organisatoren dieses Seminars, allen voran der auch im Landkreis Schwäbisch Hall bekannten Direktorin der Sicherheitsschule Liminka Liisa Toivonen und ihrem gesamten Team. Frau Toivonen wird mit Ablauf dieses Schuljahres aus dem aktiven Dienstleben ausscheiden, begleitet aber gerne diesen weiteren Weg. Diese Zusammenarbeit auf europäischer Ebene mit dem Erfahrungsaustausch aller Teilnehmer trägt zur Sicherheit im Umgang mit den angesprochenen Themen bei.

Dank von Bürgermeister Miola ging auch an die Teilnehmer der deutschen Delegation, die bei weiteren Seminaren in Fichtenberg die Unterstützung zugesagt haben, wenn sie aus ihrem Zuständigkeitsbereich mitwirken können.

Das III. deutsch – finnische Seminar: Schule und Jugend soll in 2 Jahren wiederum im Landkreis Schwäbisch Hall stattfinden.

Toivonen / Lauer

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